Sudan: RSF-Angriff auf Flüchtlingslager Zamzam als Kriegsverbrechen untersuchen!

Die „Rapid Support Forces“ (RSF) haben im April 2025 bei einem großangelegten Angriff auf das größte Lager für Binnenvertriebene in Nord-Darfur, Zamzam, gezielt Zivilpersonen getötet, Geiseln genommen sowie Unterkünfte, Moscheen, Schulen und Kliniken geplündert und zerstört. Der Amnesty-Bericht „A refuge destroyed: RSF violations in Darfur’s Zamzam camp for internally displaced persons“ dokumentiert, wie die RSF zwischen dem 11. und 13. April 2025 unter anderem Sprengwaffen einsetzte und wahllos Schusswaffen in dicht besiedelten Wohngebieten abfeuerte. Etwa 400.000 Menschen mussten in der Folge aus dem Lager fliehen.

„Dies war kein isolierter Angriff, sondern Teil eines organisierten Vorgehens gegen Dörfer und Lager, in denen Binnenvertriebene leben“, sagt Julia Duchrow, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland. „Das grausame Vorgehen der RSF muss als Kriegsverbrechen untersucht werden. Um weitere schwere Menschenrechtsverletzungen zu verhindern, müssen die Waffenströme an die Konfliktparteien umgehend versiegen. Das Waffenembargo, das derzeit für Darfur gilt, muss auf den Rest des Landes ausgeweitet werden. Die Bundesregierung und die EU müssen ihren Einfluss geltend machen und Staaten dazu auffordern, keine Waffen und Munition mehr an die RSF, die sudanische Armee oder andere Akteure zu liefern. Die Bundesregierung muss außerdem umgehend alle Waffenlieferungen an die Vereinigten Arabischen Emirate aussetzen, da eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass diese an die RSF umgeleitet werden.“

Amnesty International hat für den Bericht Dutzende Video-, Bild- und Satellitenaufnahmen ausgewertet und 29 Personen, hauptsächlich Augenzeug*innen, interviewt. Hierzu gehörten Überlebende, Angehörige der Opfer, Journalist*innen, Konfliktanalytiker*innen und medizinisches Personal, das Verwundete versorgte.