Rundbrief Sudan und Südsudan 2/2019
Im Sudan hat sich in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 viel ereignet. Im August einigten sich die zivile Opposition und der Militärrat auf eine dreijährige gemeinsame Übergangsregierung. 2022 sollen dann Wahlen stattfinden. Die neue Regierung unter der zivilen Führung von Premierminister Hamdok führt momentan Friedensgespräche mit allen bewaffneten Rebellengruppen und versucht aus der schwierigen wirtschaftlichen Lage des Landes herauszukommen. Die Proteste im Sudan gehen aber noch weiter, weil sich die Situation, besonders auf dem Land, noch nicht verbessert hat. Im Südsudan ist die Lage immer noch sehr problematisch. Trotz Friedensabkommen finden überall weitere Kampfhandlungen statt. Die Bildung einer Übergangsregierung wurde nochmals verschoben. Die humanitäre Situation ist katastrophal, die Hälfte der Bevölkerung ist auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Seit der Unabhängigkeit des Südsudans 2011 gibt es immer noch kein unabhängiges Justizsystem, dass eine Strafverfolgung für die begangenen schweren Menschenrechtsverletzungen einleiten kann.