Sudan
Massive Gewalt gegen Zivilist*innen und gezielte Angriffe geht weiter. El Fasher, einziger Stützpunkt der SAF in Nord-Darfur steht weiter unter Beschuss durch die RSF. Bei fortwährenden Angriffen auf das Abushouk Camp werden immer wieder Zivilist*innen umgebracht und deren Häuser so wie die öffentliche Infrastruktur zerstört.
- https://sudantribune.com/article300582/;
- https://www.dabangasudan.org/en/all-news/article/north-darfur-shelling-injures-16-cholera-crisis-escalates-across-sudan ;
- https://www.middleeastmonitor.com/20250527-sudan-rsf-commit-gross-violations-in-northern-state-attack-sources-say/;
- https://www.ohchr.org/en/press-releases/2025/05/horrors-sudan-know-no-bounds-warns-turk-urging-end-conflict
- https://www.acjps.org/publications/human-rights-situation-in-sudan
RSF greift zum ersten Mal Port Sudan an und trifft zivile Infrastruktur sowie Warenhäuser mit Dronenangriffen.
- https://sudantribune.com/article300559/#google_vignette
- https://www.bbc.com/news/articles/c20xwyj843do
Die USA planen Sanktionen gegen den Sudan, nachdem festgestellt wurde, dass die sudanesische Regierung 2024 chemische Waffen, darunter Chlorgas, im Konflikt gegen die RSF eingesetzt hatte. Diese Maßnahmen treten Anfang Juni in Kraft.
- https://www.reuters.com/world/africa/us-imposes-sanctions-sudan-over-chemical-weapons-use-2025-05-22/
- https://www.bbc.com/news/articles/cwynkdyk14zo
Sexuelle Gewalt ist in Darfur so weit verbreitet, dass viele Menschen sie als „unvermeidlich“ bezeichnen berichtet Médecins Sans Frontières (MSF). Insbesondere Frauen, Mädchen, aber auch Menschen anderer Genderidentitäten sind der konstanten Gefahr sexueller Gewalt ausgesetzt. Dazu der Bericht von Amnesty International von April aus dem letzten Newsletter: https://www.amnesty.de/aktuell/sudan-sexualisierte-gewalt-frauen-maedchen-rsf-miliz.
- https://www.msf.org/sexual-violence-sudan-%E2%80%9Cthey-beat-us-and-they-raped-us-right-there-road-public%E2%80%9D
- https://www.dabangasudan.org/en/all-news/article/the-body-as-a-battlefield-sexual-violence-in-sudan-is-a-deliberate-genocidal-tactic#google_vignette
Amnesty International berichtet, dass Mohammed Adam, ein sudanesischer Menschenrechtsaktivist, in Libyen verschwand und Berichten zufolge kurz vor einer Zwangsrückführung in den Sudan steht. Es wird befürchtet, dass ihm dort Folter oder andere Misshandlungen drohen.
Untersuchungen ergaben, dass die Vereinigten Arabischen Emirate verbotene chinesische Waffen an die RSF lieferten, was gegen das bestehende Waffenembargo verstößt. Diese Waffen wurden in Khartum und Darfur eingesetzt.
- https://amnesty-zentral-ostafrika.de/2025/05/sudan-neue-untersuchung-chinesische-waffen-die-von-den-vae-geliefert-wurden-verstossen-gegen-waffenembargo/
- https://www.amnesty.org/en/latest/news/2025/05/sudan-advanced-chinese-weaponry-provided-by-uae-identified-in-breach-of-arms-embargo-new-investigation/
- https://sudantribune.com/article300638/
Sudanesische Journalist*innen wie Ammar Awad setzen trotz erheblicher persönlicher Risiken ihre Arbeit fort, um über die Gräueltaten zu berichten und internationale Aufmerksamkeit zu erzeugen. Sie sind dabei ständigen Bedrohungen ausgesetzt.
Seit dem Ausbruch der Cholera im Sudan im August 2024 wurden bis April 2025 etwa 60.000 Fälle und 1.640 Todesfälle gemeldet. Das sudanesische Gesundheitsministerium meldete einen sprunghaften Anstieg der Cholerafälle. In der dritten Mai-Woche gab es 2 700 Infektionen und 172 Todesfälle.
- https://www.spiegel.de/ausland/sudan-who-warnt-vor-humanitaerer-katastrophe-mehr-als-1600-cholera-tote-a-e93e6e4c-b15d-4999-8f06-eae3ecfded3c
- https://www.bbc.com/news/articles/c3v5n5ynl59o
- https://www.aljazeera.com/news/2025/5/27/sudan-says-cholera-outbreak-killed-172-people-in-a-week
Amnesty International Aktion:
Sudan: Fordere ein Waffenembargo gegen alle Konfliktparteien!
https://www.amnesty.de/petition/sudan-waffenembargo-gegen-alle-konfliktparteien
Südsudan
Willkürliche Verhaftungen und die anschließende Inhaftierung von Zivilist*innen sind laut einem gemeinsamen Bericht des UN-Menschenrechtsbüros und der Mission der Vereinten Nationen im Südsudan (UNMISS) nach wie vor ein schwerwiegendes Problem im Südsudan. Zwischen Januar 2023 und Mai dieses Jahres wurden etwa 1 140 Zivilist*innen willkürlich festgenommen und anschließend für unterschiedliche Zeiträume inhaftiert – darunter mindestens 162 Frauen und 87 Kinder, heißt es in dem Bericht.
Am 03. Mai 2025 wird ein MSF-Krankenhaus in Old Fangak (Jonglei State) angegriffen. Es gab mindestens 7 Tote und 20 Verletzte. Das Old Fangak Spital ist das einzige im Bezirk Fangak und versorgt mehr als 110’000 Menschen, deren Zugang zu Gesundheitsversorgung ohnehin sehr eingeschränkt ist. Die UN verurteilte den Angriff als möglichen Kriegsverbrechen.
- https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/presse/suedsudan-bombardierung-krankenhaus
- https://www.msf.ch/de/neueste-beitraege/pressemitteilung/aerzte-ohne-grenzen-verurteilt-gezielten-angriff-auf-das-spital
- https://www.ohchr.org/en/press-releases/2025/05/targeting-msf-hospital-may-constitute-war-crime-says-un-commission-urges
US-Gericht stoppt Abschiebung von Migranten in den Südsudan.
- https://www.deutschlandfunk.de/gericht-stoppt-abschiebung-von-migranten-in-den-suedsudan-100.html
- https://www.fr.de/politik/us-justiz-stoppt-abschiebung-nach-suedsudan-trump-attackiert-richter-zr-93748733.html
Die UN hat in einer Resolution zu einem sofortigen Ende der Kämpfe im Südsudan aufgerufen. Außerdem die UN-Blauhelmmission im Südsudan (Minuss) um ein Jahr bis zum 30. April 2026 verlängert.
Amnesty International fordert die Verlängerung des Waffenembargos für den Südsudan. Die Überprüfung des Embargos steht am 29. Mai an, und die afrikanischen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats – Sierra Leone, Somalia und Algerien – drängen darauf, es aufzuheben. Am 18. März forderte der Friedens- und Sicherheitsrat der Afrikanischen Union (AUPSC) öffentlich die Aufhebung dieser Maßnahme. Eine Aufhebung des Embargos gegen den Südsudan wäre zum jetzigen Zeitpunkt jedoch ein Fehler. Die Gewalt ist zurückgekehrt und hat zwischen März und Mitte April mindestens 180 Menschen das Leben gekostet. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Präsident Salva Kiir und dem Ersten Vizepräsidenten Riek Machar, der unter Hausarrest steht, haben sich vertieft.
Zudem berichtet Amnesty International von Verletzungen des Embargos unter anderem durch das ugandische Militär.
- https://www.amnesty.org/en/latest/news/2025/05/un-security-council-must-renew-the-arms-embargo-on-south-sudan/
- https://www.amnesty.org/en/latest/news/2025/05/south-sudan-un-security-council-must-renew-and-enforce-arms-embargo-to-protect-civilians/