Nadja Ahmad von der Kogruppe Mauretanien / Burkina Faso / Côte d’Ivoire und Katja Nübler von der Kogruppe Burundi-Ruanda waren gemeinsam mit Vertreter_innen der anderen Afrika-Kogruppen am 28.10.2019 im Auswärtigen Amt, um zum Thema “Migrationskooperationen” mit den Länderreferent_innen vor Ort zu diskutieren und die Amnesty-Forderungen eindringlich zu machen.
Sie beide haben einen Artikel für die Zeitschrift der Amnesty-Jugend geschriben.
Hier einige Impressionen daraus:
Lobbygespräche
Im Anschluss an die Plenumsdiskussion folgten Einzelgespräche mit den Länderreferent_innen des Auswärtigen Amts. Viele Kogruppenmitglieder lernten die Referent_innen hier zum ersten Mal kennen. In den Einzelgesprächen informierten die Kogruppen die Referent_innen über Menschenrechtsverletzungen in den jeweiligen Ländern und vermittelten die einzelnen Forderungen von Amnesty. Ziel ist es, dass die Referent_innen die Informationen und besonders die Forderungen in ihrer Arbeit berücksichtigen und in Gesprächen mit den Botschafter_innen die Forderungen von Amnesty einzufordern. Da die afrikanischen Länder sehr heterogen in ihren Regierungssystemen, der Stärke der Zivilgesellschaft oder der Zugangsmöglichkeit zu Regierungsvertreternnen sind, stellt Amnesty sehr unterschiedliche Forderungen. In vielen afrikanischen Ländern werden die Rechte auf Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit massiv eingeschränkt und Menschen werden aufgrund dessen inhaftiert. Amnesty fordert deshalb beispielsweise die Bundesregierung in Burundi auf, im Rahmen ihrer Möglichkeiten (die EU hat seit dem Ausbruch der Unruhen 2015 fast alle offiziellen Beziehungen zu Burundi abgebrochen) Menschenrechtsverteidiger_innen in Burundi und im Exil zu unterstützen. Das kann zum Beispiel schon durch die Schaffung sicherer Kommunikationsräume, Prozessbeobachtungen oder die positive Unterstützung durch Veröffentlichungen auf der Website passieren. Die Gespräche mit den Länderreferent_innen verliefen sehr unterschiedlich. Einige der Referent_innen kamen erst zu den bilateralen Gesprächen und nahmen nicht an der Plenumsdiskussion teil, einige nahmen sich den ganzen Vormittag Zeit, um mit uns über die Anliegen von Amnesty zu sprechen. Leider kam es in einzelnen Fällen auch dazu, dass die Referent_innen nicht anwesend waren. Trotzdem bot sich die Möglichkeit mit Themenreferent_innen zu sprechen, die dann die Informationen weiterleiten wollten. Rückblickend war der Regionaltag im Auswärtigen Amt ein Erfolg, da wir nicht nur auf die Länderreferent_innen einwirken konnten, sondern auch zeigten, dass Amnesty die Handlungen der Bundesregierung im Auge behält.
Die Vertreter_innen der Kogruppen von Amnesty waren bunt durchmischt. Auch wir als junge Mitglieder waren mit dabei. Für viele von uns war das unser erstes Lobbygespräch überhaupt. Andere Mitglieder sind schon den 90er-Jahren Teilnehmerinnen des Regionaltags. In dieser vielfältigen Gruppe zu arbeiten hat uns großen Spaß gemacht, wir sind als Kogruppenregion zusammengewachsen und konnten uns gegenseitig in unserer Arbeit sehr bereichern.
Interessiert?
Die Kogruppenarbeit steht jedem (Bald-)Amnesty-Mitglied offen. Es ist nicht notwendig Expertise zu einem Land oder Thema mitzubringen. Wichtig ist die Bereitschaft und Lust, Zeit in die Einarbeitung zu investieren und sich kontinuierlich (ca. zwei Stunden pro Woche) mit den länder- oder themenspezifischen Informationen zu beschäftigen. Die Arbeit ist vielfältig und interessant. Ihr könnt selbstständig kreativ werden, neue Kontakte knüpfen und euer Wissen in Themen oder Ländern erweitern. Ihr könnt die Kogruppen einfach direkt anschreiben und los geht‘s!
Lies den ganzen Artikel hier: Artikel Regionaltag Youth News