Bezogen auf das gestrige Urteil des Internationalen Strafgerichthofs (ICC) gegen Bosco Ntaganda, ehemaliger Anführer einer Rebellengruppe in der Demokratischen Republik Kongos (DRK), über Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, äußert sich Joan Nyanyuki, Amnesty International‘s Direktor für Ostafrika, mit den Worten:
„Wir können nur hoffen, dass der heutige Urteilsspruch all denen, die von den durch Ntaganda geführten absurden Verbrechen betroffen sind, ein wenig Trost spendet und einen Weg für die Opfer und deren Familien bereitet, endlich nötige Mittel zur Gerechtigkeit und Entschädigung zu erhalten.“
„Jeden Tag der 7 Jahre, die Ntaganda frei durch die Straßen von Goma schlenderte, nachdem der Internationale Strafgerichtshof eine richterliche Anordnung stellte, erhöhte die Qual, der die Opfer und deren Familien entgegenstehen mussten – zur Scham der Behörden der DRK und der Internationalen Gemeinschaft.“
„Aber heute können die 2.123 Opfer dieser Gräueltaten endlich damit beginnen ihre Entschädigungen, für das Leid, das ihnen zugefügt wurde, einzufordern.“
Hintergrund
Ntaganda wurde in 13 Anklagepunkten Kriegsverbrechen und in 5 Anklagepunkten Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen, die Einberufung und Zwangsverpflichtung von Kindersoldat_innen, Vergewaltigung und sexuelle Versklavung eingeschlossen. Insgesamt nahmen 2.123 Opfer, ehemalige Kindersoldat_innen und Opfer Ntaganda’s Rebellengruppe, an dem Prozess teil.
Ntaganda war 2002 Oberhaupt der Militäroperationen der Union Kongolesischer Patrioten (UPC), die selbe Rebellengruppe der Thomas Lubanga ehemals angehörte. Lubanga wurde im März 2012 vor dem Internationalen Strafgerichtshof für die Anwerbung und den Einsatz von Kindersoldat_innen zu 14 Jahren Haftstrafe verurteilt.
Bosco Ntaganda hat das Recht Einspurch gegen das heutige Urteil einzulegen, was er voraussichtlich tun wird. Eine seperate Strafanhörung wird in den nächsten Wochen geschehen.
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